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Häufig gestellte Fragen

Wie stellt Rhomberg die Quelle Unterklien sicher?

Derzeit deckt die Quelle Unterklien im Jahresschnitt 12% des Wasserverbrauchs der Stadt Dornbirn. Sie wird aus verschiedensten Flüssen und versickertem Oberflächen- und Bergwasser im Gebiet der "neuen Welt" gespeist. Eine wesentliche Alimentierungsquelle stellt dabei unter anderem der Steinbruchbach dar.

 

Unser Ziel ist, dass die Fortführung des Steinbruchs in Einklang mit der Quelle Unterklien erfolgt. Mit unserem Maßnahmenpaket zur Sicherung der Wasserqualität schließen wir alle vorhersehbaren, negativen Einflüsse auf die gefasste Quelle Unterklien aus. Das heißt, dass über die gesamte Abbaudauer und darüber hinaus Trinkwasser uneingeschränkt und in der gewohnten Qualität zur Verfügung stehen wird.

Welche Maßnahmen zur Sicherung der Wasserqualität werden in Zukunft ergriffen?

Im Zuge der Rekultivierung wird eine flächige und durchgängige fünf Meter hohe Filterschicht aufgetragen. Dadurch wird eine bessere Filterwirkung, eine erhöhte Durchflussdauer und somit eine dauerhaft bessere Wasserqualität ermöglicht.

 

Die Reduktion der „offenen Flächen“ während des Abbaus minimiert die Möglichkeit von Eintrübungen maßgeblich.

 

Der tiefer gelegene Fördertunnel ist eine voll wirksame Tiefendränage für Oberflächen- und Bergwässer. Somit können eventuelle Eintrübungen des Bergwassers durch Trübstoffe oder Schadstoffe aus dem Abbaubereich frühzeitig erkannt und zur Reinigung abgeleitet werden. Damit ist über die gesamte Abbaudauer die Kontrolle und im Falle des Falles auch die Reinigung der im Tagebau anfallenden Oberflächen- und Bergwässer sichergestellt.

 

Durch Sicherstellung des Wasserabfuhr- und Versickerungsvermögens des Steinbruchbaches gibt es keine quantitativen Wassereinbußen beim Pumpwerk Unterklien. Der Steinbruchbach verbleibt bis zur finalen Abbaustufe unverändert in seinem derzeitigen Bett. Erst im letzten Abschnitt wird der Steinbruchbach über die Steinbruchwand des alten Tagebaus - am Projektabbaubereich vorbei - in sein bestehendes Bachbett umgeleitet. Damit wird das Wasserabfuhr- und Versickerungsvermögen durch die Umlegung des Baches nicht verändert.

 

Unser Ziel ist es, dass die Fortführung des Steinbruchs in Einklang mit der Quelle Unterklien erfolgt. Mit unserem Maßnahmenpaket zur Sicherung der Wasserqualität schließen wir alle vorhersehbaren, negativen Einflüsse auf die gefasste Quelle Unterklien aus. Das heißt, dass über die gesamte Abbaudauer und darüber hinaus Trinkwasser uneingeschränkt und in der gewohnten Qualität zur Verfügung stehen wird.

Steigt durch die Fortführung die Gefahr eines Felssturzes?

Aufgrund der Geologie und Schichtung der Gesteinsschichten wird es durch die Fortführung des Steinbruchs zu keiner erhöhten Gefahr von Felsstürzen und auch zu keinem Abgleiten der Gesteinsschichten in Richtung Unterklien kommen.

 

„Wir würden das Projekt nicht angehen, wenn damit eine Gefahr für Menschen entstehen würde.“ - Hubert Rhomberg

 

Die vorliegenden Schichten tauchen in den Untergrund des Rheintals ein. Sie werden in der Aufstandsfläche, in den Schotterhalden und der Rheintalfüllung zurückgehalten. In diesem Zustand wirkt also Druck auf die Gesteinsmassen ein, da diese Richtung Untergrund "gezogen" werden. Ein Einschnitt im oberen Bereich unterbricht zwar die Verbindung zur oberen Rückwand, entlastet aber auch gleichzeitig die Aufstandsflächen dieser Gesteinspakete. Die Rückwand bleibt sicher, da wir selbst nach dem Abbau einen ausreichend großen Felsfuß zurücklassen (siehe nächste Frage).

 

Mit der vorgesehenen Abbautechnik und der Abbauführung wird es somit zu keinen Rutschungen oder negativen Beeinflussungen dieser Gesteinspakete kommen: Die Abbaugrenzen und die einzelnen Schritte sind auf Grundlage detaillierter Gefügeuntersuchungen und Stabilitätsermittlungen festgelegt worden. Der Abbau erfolgt in 10 bis 12,5 Meter hohen, horizontalen Scheiben von hangseitig gegen talseitig und von Hohenems Richtung Dornbirn. Zum Einsatz kommt eine gebirgsschonende, aufwendige Vortrennsprengtechnik. Dadurch landen die Abtragswände bei der Sprengung immer in horizontalen oder minimal geneigten Schichtflächenlagen am Grund. Die geringen Scheibenhöhen ermöglichen zudem in jeder Stufe und örtlichen Lage die saubere Wandberäumung und – falls lokal erforderlich – die Neigungsanpassung oder die zusätzliche Einzelsicherung von Kluftkörpern.

 

In den Randbereichen werden zusätzlich äußerst genaue geologische und gebirgsmechanische Untersuchungen stattfinden. Schon heute wird die Wandstabilität ständig durch 20 Messeinheiten (Anker, Fissurometer und Extensometer) kontrolliert.

Schwächt der Abbau den Fuß der Felswand zur Reute?

Der Abbau ist derart ausgelegt, dass ein negativer Einfluss auf die Rückwand zur Emsreute ausgeschlossen ist. Durch die Gestaltung der hinteren Tagbauböschung wird selbst nach Abbauende ein überdimensionierter Felsfuß die Standsicherheit der gesamten Felskulisse zwischen Rheintal und Emsreute garantieren.

Wie gewährleistet Rhomberg die Standsicherheit der Felsschwarte Unterklien?

Die Felsschwarte Unterklien wird seit 50 Jahren von uns mit Messsystemen überwacht. Die Felsschwarte hat in dieser Zeit keine bleibenden Veränderungen gezeigt. Bei der Schwarte Klien handelt es sich um ein sehr altes Kluftsystem.

 

Eine hundertprozentige Garantie kann es, wie in allen anderen Lebensbereichen, nicht geben. Tatsächlich ist es aber wahrscheinlicher, das Vorarlberg ein Starkbeben oder einen Meteoriteneinschlag erlebt. Dies wurde uns von Gutachtern bestätigt.

Eine Felsspalte in der „Neuen Welt“ (Projektgebiet) ist in den letzten Jahren deutlich größer geworden. Gibt es Bewegungen im Gestein?

Es handelt sich dabei um oberflächliche Veränderungen, welche nicht ausgeschlossen werden können. Sie entstehen durch die natürlichen Verwitterungsprozesse (wie z.B. Gefrieren und Tauen im Wechsel der Jahreszeiten) und können unterschiedlichste Ursachen haben. Allerdings sind dies eben keine erdtektonischen Veränderungen oder Bewegungen im Felsgestein.

 

Solche Bewegungen können wir nahezu ausschließen, da wir an rund 22 Messstellen die Standsicherheit der Felsschwarte Unterklien laufend überwachen. Damit wird jede kleinste Veränderung frühzeitig registriert und Gegenmaßnahmen können sofort eingeleitet werden.

Wie viel des gewonnenen Materials wird in die Schweiz exportiert?

Derzeit gehen knapp 60% des produzierten Materials in den Bezirk Dornbirn und rund 18% in den Bezirk Bregenz. Dies zeigt einmal mehr, wie groß der Bedarf an Rohstoffen im Land ist. 
Zusätzlich wurde in den letzten Jahren jeweils zwischen 20% und 25% des abgebauten Materials in die Schweiz exportiert - Hauptexportgebiet ist dabei die Schweizer Seite des Rheintals.

 

Gleichzeitig müssen derzeit rund 250.000 Tonnen Material, was rund 55% der Gesamtproduktion entspricht, zugekauft (importiert) werden.

 

Die Exporte – insbesondere in die Schweiz – sind somit im Ergebnis wesentlich geringer als die Materialimporte (aus Tirol und Deutschland). Im Zuge von RHESI könnten natürlich auch Wasserbausteine auf der Schweizer Seite verbaut werden. Hier kann es zu erhöhten Exporten kommen.

Was ist das UVP-Verfahren und wie funktioniert es?

Bestimmte Projekte, bei deren Verwirklichung möglicherweise Auswirkungen auf die Umwelt entstehen, müssen einem systematischen Prüfungsverfahren – der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) – unterzogen werden. Darunter fallen beispielsweise Freizeitparks, Einkaufszentren, Kraftwerke, Beschneiungsanlagen, Industrieanlagen (Papierfabriken, Zementwerke, etc.…), Straßenbauprojekte oder ebne auch Gesteinsabbauprojekte.

 

Aufgabe der Umweltverträglichkeitsprüfung ist es, auf fachlicher Grundlage und unter Beteiligung der Öffentlichkeit:

 

- die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen festzustellen, zu beschreiben und zu bewerten, wobei Wechselwirkungen berücksichtigt werden,

 

- Maßnahmen zu prüfen, durch die schädliche, belästigende oder belastende Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt verhindert oder verringert oder günstige Auswirkungen des Vorhabens vergrößert werden,

 

- die Vor- und Nachteile der Alternativen sowie die umweltrelevanten Vor- und Nachteile des Unterbleibens des Vorhabens darzulegen.

 

Mehr dazu

Gesetzestext

Was ist der aktuelle Verfahrensstand?

Wir befinden uns im Vorverfahren.

 

Die Landesregierung prüft unsere grundlegende Projektbeschreibung holt sich fachliche Stellungnahmen der einzelnen betroffenen Behörden, der Standortgemeinde Hohenems und allenfalls Dritter ein. Im Ergebnis teilt uns die Landesregierung mit, welche Sachthemen mit welchen Gutachten für das UVP Verfahren vorzulegen sind.

 

Eine erste Rückmeldung der Vorarlberger Landesregierung hat es Ende Juli bereits gegeben. Wir sind nun dabei, das Konzept der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) nachzuschärfen und vertiefend auf die Umweltauswirkungen einzugehen. Bis Ende des Jahres müssen die ergänzenden Unterlagen eingereicht sein. Damit verschiebt sich auch der Start der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), den wir freiwillig anstreben, ins Jahr 2019.

Wird bei einer Verlängerung des Abbaus im Steinbruch der LKW-Verkehr zunehmen?

Im Schnitt wurden in den vergangenen Jahren ca. 500.000 Tonnen und aktuell ca. 400.000 Tonnen Material pro Jahr verarbeitet. 250.000 Tonnen davon - das entspricht rund 19 LKW pro Tag - werden derzeit per Lieferverkehr durch Dornbirn und Hohenems zugeführt. Dieser wird großteils entfallen, wenn das Material wieder verstärkt vor Ort gewonnen werden kann. Somit wird durch die Gewinnung vor Ort der LKW-Verkehr abnehmen. Zudem halten auch die neue Autobahnabfahrt Dornbirn-Süd, die direkt zum Ressourcen Center führt, sowie der eigene Bahnanschluss auf dem Gelände des Steinbruchs die LKW aus der Stadt.

Werden die Sprengungen mit der Verlängerung des Abbaus wieder zunehmen?

Es wird nicht mehr Sprengungen geben als bereits jetzt zulässig.

 

Üblicherweise kann zu Beginn (bis zur Erschließung des Abbaufeldes) das Sprengintervall etwas kürzer sein, da möglicherweise mehrere Kleinsprengungen notwendig sind. Tägliche Sprengungen sind nicht möglich, da jeweils vor einer Sprengung gebohrt und die Sprengung vorbereitet wird, und nach der Sprengung das Material geräumt werden muss. Die Sprengungen erfolgen auf möglichst schonende Weise (jedes Bohrloch hat eine eigene Zeitzündstufe und somit eine geringere Sprengstoffmenge).

Kann es durch die Sprengungen zu Schäden an Gebäuden kommen?

Nein, kann es nicht. Wir bewegen uns seit langem weit unter der Norm, bei deren Einhaltung Schäden im Sinne einer Verminderung des Gebrauchswertes von Bauwerken nicht eintreten (ÖNORM S9020*). Nachgewiesenermaßen unterschreiten wir derzeit die zulässigen Grenzwerte um das Zehnfache und liegen damit sogar unter der Geringfügigkeitsgrenze. Aus technischer Sicht sind daher keinerlei Beschädigungen an Gebäuden möglich. Dies werden wir auch im zukünftigen Projekt so weiterführen!

 

Durch den geplanten Kesselabbau wird gleichzeitig auch alles getan, um die Belastung mit Staub und Lärm so gering wie möglich zu halten.

*Exkurs zu Sprengungen und Sprengerschütterungen:

Die Sprengerschütterung hängt von drei Faktoren ab: den Dämpfungswerten des Gesteins, in dem gesprengt wird, der Sprengstofflademenge je Zündzeitstufe bei jeder Sprengung und der Entfernung der Sprengstelle zum nächstgelegenen Schutzobjekt. Die ÖNORM S9020 bewertet Sprengerschütterungen und vergleichbare impulsförmige Immissionen. Je nach Konstruktionsart verhalten sich die Bauwerke gegenüber Erschütterungen unterschiedlich. Für die Beurteilung nach ÖNORM S 9020 werden die in Österreich vorhandenen Bauwerke in 5 Klassen eingeteilt. Wohngebäude fallen per Definition in die Klasse 2 („normal empfindlich“). In dieser Klasse liegt der maßgebliche Richtwert für zulässige Sprengungserschütterungen bei 20-30mm/s. Messungen im derzeitigen Abbau haben folgende Werte ergeben:

 

Immissionspunkt: Siedlung Unterklien

 

Entfernung zur Sprengstelle / max. Schwinggeschwindigkeit:

300m (min. Entf.) / 1,59 mm/s

400m / 1,03 mm/s

500m / 0,74 mm/s

600m / 0,56 mm/s

700m / 0,45 mm/s

 

Zur laufenden Kontrolle werden bei sämtlichen durchgeführten Sprengungen im Steinbruch Hohenems-Unterklien Erschütterungsmessungen durchgeführt. Bei anfänglichen Messversuchen im Bereich der nächstgelegenen Wohngebäude lagen die Sprengerschütterungen unterhalb der Auslöseschwelle des Messgerätes.

Was wird gegen Staub und Lärm unternommen?

Durch die Projektplanung als Kesselabbau mit Kulisse können Lärm- und Staub-Emissionen auf das absolute Minimum reduziert werden. Man kann sich das so vorstellen, dass die verbleibende Felsschwarte eine äußert effektive „Lärm- und Staubschutzwand“ darstellt. Sie schirmt sozusagen die Anrainer vom Abbau ab, da der Lärm nach oben geht und möglicher Staub im Kessel verbleibt. Der Ortsteil Emsreute ist durch seine höhere Lage, oberhalb der Felswand, ebenfalls abgeschirmt.

 

Auch beim Abtransport der Steine wird es zu keiner Belastung kommen, da diese unterirdisch durch einen Transportstollen erfolgt. Der Transport selbst wird mit einem Transportförderband und für größere Steine mit Muldenkippern erfolgen. Wir prüfen dabei die Möglichkeit Elektro-Muldenkipper zu nutzen. Der Aufschluss des Förderstollens führt direkt in den bestehenden Abbau, wo die Weiterverarbeitung des Materials erfolgt.

Verlieren durch die Fortführung Immobilien/Grundstücke an Wert?

Wenn man sich die Preisentwicklung für Liegenschaften und Eigentum im Ländle in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ansieht, dann sind diese Befürchtungen unbegründet. So hat die Richtpreise-Broschüre der Hypo Immobilien und Leasing schon 2017 gezeigt, dass Grundstücke in Vorarlberg seit 2008 zwischen 50 und 80 Prozent an Wert gewonnen haben, seitdem ist noch einmal eine Preissteigerung hinzugekommen.

 

Zudem verändert sich die Berechnungsgrundlage für Grundstücke und Immobilien im Unterklien nicht: Der Steinbruch existiert bereits seit dem 16. Jahrhundert und ist heute eingebettet in das Betriebsgebiet Schröcken, in dem neben Rhomberg etliche weitere Unternehmen ihren Sitz haben. Eventuelle Wertminderungen aufgrund der Lage sind daher bereits immer schon mit eingepreist.

Warum wird das Projekt nun nochmals eingereicht, obwohl es bereits in der Vergangenheit gescheitert ist?

Zunächst einmal ist das vorangegangene Projekt rechtlich nicht gescheitert. Vielmehr haben wir den Antrag ruhend gestellt, bevor eine Entscheidung getroffen wurde. Grund war, dass wir durch die Rückmeldungen von Behörden und Anrainern Aspekte unseres Projekts aufgezeigt bekommen haben, an denen wir nachbessern mussten und wollten. Daher ist Projekt heute ein anderes als beim letzten Mal. Wir haben viele Verbesserungsvorschläge von Experten und Anregungen der Anrainer aus dem vorangegangenen Projekt in die aktuelle Planung mit einfließen lassen. So kommt nun eine moderne und völlig andere Abbautechnik zum Einsatz. Der Abbau erfolgt beispielsweise in horizontalen Scheiben und wird über einen Sturzschacht und einen Förderstollen in das bestehende Steinbruchgebiet abtransportiert. Das Abbauvolumen ist zudem geringer als beim eingereichten Projekt vor einigen Jahren und es wird sehr viel Wert auf eine nachhaltige Fortführung samt umfassenden Maßnahmen zum Wasserschutz und zum Schutz der Bevölkerung gelegt. 

Was bedeutet der Abbau für Flora und Fauna im Projektgebiet?

Wir streben einen möglichst schonenden und nachhaltigen Abbau an. Das heißt, dass wir die Abbaumenge des aktuellen Projekts an den Rohstoffbedarf der kommenden Jahre angepasst haben und das Gestein weitestgehend in Vorarlberg weiterverwendet wird. Zudem nutzen wir neueste Abbautechniken, um die Lärm- und Staubentwicklung so gering wie möglich zu halten und setzen umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung der offenen Flächen. Es werden dabei keinesfalls Tiere gefährdet oder erlegt. Sie finden im umliegenden Gebiet der "neuen Welt" weiterhin einen geeigneten Rückzugsraum.

Warum unterliegt der private Wohnungsbau zahlreichen Auflagen, die nicht für den Steinbruch gelten?

Auch unser geplantes Projekt unterliegt umfassenden Auflagen, die im Rahmen der freiwilligen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bestimmt werden. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen zum Wasserschutz, zur Felssicherheit oder aber zur Abbauweise, deren Kosten wir selbstverständlich selbst tragen. Welche Auflagen dies im konkreten Fall sein werden, wird sich erst im Laufe des Verfahrens zeigen.

Was wird aus dem Naherholungsgebiet zwischen Unterklien und Emser Reute?

Uns ist bewusst, dass das Projekt einen Eingriff darstellt. Weshalb wir die Dimension auf das kleinstmögliche bergbautechnisch sinnvolle Maß reduziert und den Abbau über mehrere Phasen gestaffelt haben.

 

Dadurch ist ein nahezu minimal invasiver Eingriff möglich. Durch die fortlaufenden Renaturierungen der Abbauflächen wird ein minimaler und reversibler Eingriff sichergestellt.

 

Außerdem umfasst unser Projekt nur einen kleinen Teil des Gebietes, die wertvollen Waldteile des Unterberges bleiben vollständig erhalten.

Was passiert mit dem Unterklienbach (auch Steinbruchbach genannt)?

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Unterklienbach in seinem jetzigen Verlauf in der tektonischen Störung (Felsspalte) umgeleitet, um die Parzelle Unterklien vor Überschwemmungen zu verschonen. Der ursprüngliche Lauf des Unterklienbach ging bis Anfang des vorangegangenen Jahrhunderts quer durch das projektierte Gebiet und mündete im Bereich der Parzelle Unterklien im Rheintal. Der Mündungstrichter ist immer noch durch den Straßen- und Geländeverlauf ersichtlich.

 

Seither arbeitet sich der Unterklienbach durch die Kluftfüllung aus Gletschersedimenten in Richtung Steinbruchgelände. Der junge Bachverlauf zeigt sich auch im Aufbau des Schwemmkegels unterhalb des Wasserfalls.

 

Der Unterklienbach wird bis zum Ende der Abbauetappe 4 unverändert bleiben. Erst dann ist eine streckenweise Umlegung in die südliche Ecke des bestehenden Steinbruches und Weiterleitung über die Abbauberme in das derzeitige Gerinne am Rand des „Künstlerareals“ notwendig. Dadurch kommt es zu keiner quantitativen oder qualitativen Einschränkung des Wasserlaufs und seiner Versickerungsmöglichkeit im Rheintal.

Welches Material wird bei einer Verlängerung des Abbaus gewonnen?

Vornehmlich handelt es sich bei dem Gestein um Schrattenkalk (https://de.wikipedia.org/wiki/Schrattenkalk-Formation). In geringerem Ausmaß werden auch Drusberg-Formation und Gault-Grünsandstein erwartet. Probe- und Untersuchungsbohrungen haben ergeben, dass es sich dabei um sehr hochwertiges Material handeln wird. Aus dem Steinmaterial können direkt vor Ort Wasserbausteine, Sand (bspw. zur Betonproduktion), Splitte (bspw. zur Asphaltproduktion), Flickschotter (für den Bahnbau), Schroppen (z. B. für Steinkörbe und Steinbänke) sowie Frostkoffer (Unterbau unter dem Fundament eines jeden Gebäudes) hergestellt werden.

Benötigt RHESI überhaupt so viele Wasserbausteine, dass dafür der Steinbruch weiterbetrieben werden muss?

Im Zuge des REHSI-Projektes für den Hochwasserschutzes im Rheintal werden 1 305 000 m3 Wasserbausteine benötigt. Die Projektleitung geht davon aus, dass maximal 315 000 m3 davon direkt aus den Steindämmen genutzt werden können, die jetzt das Mittelgerinne einengen und im Zuge von RHESI entfernt werden sollen. Damit bleibt eine Restmenge von 990 000 m3 Wasserbausteinen, die zugeführt werden müssen. Der Steinbruch in Unterklien wäre dafür eine im wahren Sinne des Wortes naheliegende Lösung.