„Das Gute liegt so nah“, an dieser Weisheit orientieren sich immer mehr Österreicherinnen und Österreicher. Laut einer Umfrage von Statistik Austria legen 80 Prozent von ihnen großen Wert auf die regionale Herkunft ihres Einkaufs. Viele aus Rücksicht auf das Klima und die Umwelt: Nur tatsächlich regionale Produkten gewährleisten einen geringeren Transportaufwand, wenig CO2-Emmissionen und garantieren, dass die Wertschöpfung innerhalb der Region erhalten bleibt.


Aber, was heißt „regional“ eigentlich? Vor allem in einer Grenzregion wie dem Rheintal ist diese Frage für viele nicht so einfach zu beantworten. Ist der Speck aus Tirol regional, der Apfel vom deutschen Bodenseeufer aber nicht? Das Bregenzer Traditionsunternehmen Rhomberg hat für sich eine klare Regelung gefunden: „Regional heißt: so nah wie möglich. Der Weg vom Produkt zum Käufer muss kurz gehalten werden“, erklärt Rupert Grienberger, als Geschäftsführer der Rhomberg Bau GmbH auch für Ressourcen und damit für die Materialbeschaffung der Bauvorhaben zuständig. Und die belastet die Umweltbilanz jedes Einzelnen erheblich: Rund 60 Prozent aller Transportbewegungen gehen auf das Konto von Bauunternehmen. Das sorgt für jede Menge CO2-Ausstoß.


Umso wichtiger ist es, frachtintensive Materialien wie etwa Steine möglichst direkt vor Ort gewinnen zu können. So wie die Rhomberg Gruppe. „Dank unseres Ressourcen Centers und des Steinbruchs Unterklien haben wir die kürzesten Transportwege in ganz Österreich“, erklärt Grienberger. Etwa 60 Prozent des Materials aus Unterklien bleiben im Bezirk Dornbirn, die restlichen 40 Prozent gehen in die direkte Nachbarschaft: rund 20 Prozent nach Bregenz, weitere rund 20 Prozent auf die Schweizer Seite des Rheintals. „Durch diese Nähe haben wir durchschnittlich nur neun Kilometer Transportweg bis zum Kunden. Im Rest Österreichs ist diese Strecke über 30 Kilometer lang“, erklärt Rupert Grienberger. „Jahr für Jahr sparen wir so rund 800 Tonnen CO2 ein.“ Zudem betreibt Rhomberg auf dem Areal eine Deponie, in der Bodenaushub abgelagert werden kann. Das spart durch Gegenfuhren ebenfalls Transportkilometer. Durch den Anschluss an das Schienennetz der ÖBB ist ein umweltfreundlicher An- und Abtransport möglich.


Der Export in die benachbarte Schweiz ist für Grienberger übrigens kein Widerspruch. Im Gegenteil: „Der Weg nach St. Margarethen oder Widnau ist deutlich kürzer, als wenn wir innerhalb Vorarlbergs in den Bregenzerwald oder das Montafon liefern würden“, erklärt er. „Auch beim Thema Regionalität lohnt sich der Blick über den Tellerrand.“